Sherlock darf nicht sterben
Kriminal Dinner mit kurzer Lunte

Sir John Staple, Gründer der „Königlichen Gesellschaft für Kriminalwissenschaft und Deduktion“, und seine Schwester Beryl haben eine illustre Gesellschaft auf ihr abgelegenes Anwesen „Staple Hall“ geladen. Persönlichkeiten aus Adel und Politik, vom Scotland Yard, aus Literatur- und Künstlerkreisen, Reporter – ja, sogar einige Gestalten von zweifelhaftem Ruf aus Londons Halbwelt sind angereist.

Alle bestaunen eine revolutionäre Erfindung, die von der Ingenieurin Phoebe Sarah Marks präsentiert wird: die „Deduktions-Maschine“ – ein dampfgetriebenes Wunderwerk mit den analytischen Fähigkeiten des Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Ehrengast ist der Schöpfer der berühmten Figur, Arthur Conan Doyle, der gekommen ist, um für die technische Weltneuheit zu werben.

Doch der Abend nimmt eine unheilvolle Wendung: Während der Vorführung der Maschine wird jemand grausam ermordet. Und die Maschine wird zerstört, noch bevor sie bei der Aufklärung helfen kann. Eine Bombe wird entdeckt – und eine rätselhafte Nachricht, adressiert an Conan Doyle: Er soll den Fall lösen. Bis Mitternacht. Um ein Blutbad zu verhindern.

Bald wird klar: Der Mord ist nur der Beginn eines makabren Spiels. Und Conan Doyle steht vor einem inneren Konflikt. Vor Jahren hatte er Sherlock Holmes getötet, um sich als Schriftsteller von seinem eigenen Mythos zu befreien. Nun wird er gezwungen, ausgerechnet jenen zum Leben zu erwecken, gegen den er sich so lange gewehrt hat. Um das Rätsel zu lösen, muss er werden wie Holmes: kühl, logisch und unnachgiebig deduktiv.

Mit Hilfe der mysteriösen Gräfin Sylvania von Schattenwald, die zwischen Wahnsinn, Fanliebe zu Sherlock und Vampirmythen wandelt, begibt sich Conan Doyle auf Spurensuche. Und bald wird klar: Der Mord wurzelt in der Vergangenheit – in den Londoner Nächten des Jahres 1888, als ein berüchtigter Serienkiller sein Unwesen trieb. Doch was ist Wahrheit, was Wahn? Und wer hat – damals und heute – das Messer wirklich geführt?